"Lab on a chip" - Angewandte Medizinische Systembiologie an der Technischen Universität München (TUM)

Die MTZstiftung begeistert auch die junge wissenschaftliche Exzellenz der Technischen Universität München mit ihren innovativen Forschungsansätzen auf dem Gebiet der (angewandten) Medizinischen Systembiologie/ Bioverfahrenstechnik.

Die MTZstiftung hat beispielsweise bereits im Jahre 2008 im Central Institute for Medical Engineering an der Technischen Universität München (IMETUM) den wissenschaftlichen Nachwuchs am Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik von Prof. Dr. Bernhard Wolf an der Technischen Universität München (TUM) unterstützt.

Herr Prof. Dr. Bernhard Wolf hat am 22.07.2007 Herrn Dipl.-Ing. Joachim Wiest benannt, der als Doktorand gefördert werden soll. Die Verleihung der Urkunde über das MTZ-ReiseStipendium 2008 erfolgte am 20.02.2008 in den neuen Räumlichkeiten des IMETUM.

Die MTZstiftung wird diesem sehr engagierten jungen Doktoranden hiermit eine Teilnahme an der internationalen Konferenz ESOF 2008 in Barcelona ermöglichen. Ein Themenschwerpunkt ist " Engineering the body".

Forschungsansatz:
"Lab-on-a-Chip: Entwicklung eines patientenspezifischen Tumor-Chemosensitivitätstests auf biolektronischen Chips"

Kurzfassung des Forschungsansatzes "CHIP STATT MAUS - Planare und miniaturisierte mikroelektronische Sauerstoff-Sensoren für Tumor - Chemosensitivitätsanalysen" :

Als Alternative für Tierversuche in der Chemosensitivitätsanalytik bieten sich biohybride Systeme an. Diese stellen eine Kombination aus Mikrosensoren und biologischem Gewebe oder Zellen dar. Die Reaktion einer biologischen Probe auf ein Chemotherapeutikum kann mit Hilfe von Mikrosensoren ausgelesen werden und somit die Effektivität des Medikaments ermittelt werden. Eine Möglichkeit solche Mikrosensoren zu realisieren stellt der hier beschriebene O2-FET dar.

Ein wichtiger Parameter bei Messungen an biologischen Zellen ist die Erfassung des Sauerstoffverbrauchs. Verbraucht eine Zellprobe keinen oder weniger Sauerstoff nach einer Behandlung, kann man deutliche Rückschlüsse auf die Wirksamkeit des zugegebenen Wirkstoffes ziehen. Ähnliches gilt für die Ansäuerung des Mikromilieus der Zellprobe. Durch die Stoffwechselaktivität der Zellprobe wird deren Umgebung saurer. Durch Erfassung dieser Ansäuerung kann somit der Stoffwechsel der Zellprobe abgeschätzt werden. Die Erfassung beider Parameter (Sauerstoffverbrauch und Ansäuerung) ist mit einem einzigen Sensor - dem so genannten O2-FET - möglich. Zur Weiterentwicklung und zum besseren Verständnis der theoretischen Hintergründe soll das gesamte Messprinzip am PC simuliert werden. Hierbei müssen zeitabhängige Diffusionsvorgänge und elektrochemische Reaktionen, sowie eine 3D - Geometrie implementiert werden. Schließlich soll ein optimierter O2-FET in Betrieb genommen werden, wozu die Anpassung bestehender Testgeräte notwendig ist.