iGEM 2010

iGEM (international Genetically Engineered Machines competition) ist ein Wettbewerb in Synthetischer Biologie, der seit 2005 vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston ausgerichtet wird und sich seither zu einem der größten internationalen Wettbewerbe im Wissenschaftsbereich entwickelt hat. In diesem Jahr stehen sich 84 studentische Teams aus der ganzen Welt gegenüber.
Die Synthetische Biologie ist eine sehr junge Wissenschaft. Im Gegensatz zur klassischen Gentechnologie wird hier ein ingenieurwissenschaftlicher Ansatz in die Biologie eingebracht. Ähnlich wie bei der Konstruktion eines Flugzeugs aus verschiedenen vorgefertigten Bauteilen verwendet die synthetische Biologie einfache Gen-Bausteine und kombiniert diese zu neuen komplexen Systemen mit bestimmten Funktionen. iGEM sammelt die Gen-Bausteine in einer Datenbank, deren Repertoire über die vergangenen Jahre hinweg auf derzeit mehr als 1000 angewachsen ist. Diese Bausteine stehen allen Teilnehmern des Wettbewerbs zur Verfügung.
Die Teams arbeiten während der Sommersemesterferien an ihren Projekten. Anfang November werden beim Finale in Boston die Ergebnisse präsentiert und mehrere Preise in den einzelnen Kategorien vergeben. Der Wettbewerb wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um die in den Sommermonaten oft leerstehenden Laborräume der Universitäten zu nutzen und den Studenten in einer sehr frühen Phase ihres Studiums die Möglichkeit zu eigenständiger Projektarbeit zu geben.

Die Projektleitung der Freiburger Gruppe hat Herr Juniorprofessor Dr. Kristian Müller. Die MTZ®stiftung gratuliert zu dem sehr erfolgreichen Abschneiden der Freiburger Gruppe mit einem Sonderpreis und der Goldmedaille für die wissenschaftliche Arbeit.

Das Team der Universität Freiburg hat für den Wettbewerb einen Viren-Baukasten entworfen. Das ist nicht etwa ein neues Spielzeug, das rechtzeitig zu Weihnachten den altmodischen Chemie-Baukasten für den Junior ersetzt. Die Freiburger Entwickler hoffen, dass sie damit sogar Krebs therapieren können. Sie nutzen dazu die ungefährlichen „Adeno-Assoziierten Viren“, die schon in der medizinischen Gentherapie verwendet werden. Diese dringen nicht in gesunde, sondern gezielt in Tumorzellen ein. Die Viren können verschiedene Wirkstoffe transportieren, die den Krebs in der Zelle bekämpfen. Durch eine veränderte Virenhülle soll sich der Körper weniger gegen die Viren wehren, so dass die Therapie schonend ist.