Die Bedeutung der MTZ®-Awards - Förderung von Forschung der Spitzenklasse als Innovationsfaktor

Die von der MTZ®stiftung ausgezeichneten Forschungsansätze der absoluten Spitzenklasse zeugen von einer hohen Innovationskraft. Sie stellen einen wesentlichen Faktor und Ansatzpunkt für eine mögliche Zusammenarbeit von Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit Unternehmen dar, der wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand fördert und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in der Welt stärkt. Hier folgt die MTZ®stiftung mit ihrer Philosophie dem Stiftverband für die Deutsche Wissenschaft.
Die Forschung bildet hier ein Kooperationsfeld par excellence. Basis für jede erfolgreiche Zusammenarbeit sind symmetrische Interessen der Partner.

Interesse der Industrie: Lösung einer Aufgabe/eines Problems,
die/das
• man mit der eigenen Kompetenz nicht lösen kann,
• man aus einer unabhängigen Position heraus bearbeiten lassen will (also unabhängig von den in einem Unternehmen eingefahrenen Wegen, Methoden, persönlichen Interessen u.s.w.),
• eine Methodik erfordert, die im Unternehmen unüblich ist,
• so singulär ist, dass eine eigene Ressource im Unternehmen dafür nicht sinnvoll ist,
• durch den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs preiswerter gelöst werden kann.
      
Interesse des exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchses:
• Förderung der wissenschaftlichen Arbeiten durch Drittmittel,
• Unabhängigkeit von den Mechanismen der Mittelzuteilung und -bewirtschaftung aus öffentlichen Töpfen,
• Anwendungsorientierung der Forschung und Lehre,
• Praxisbezogene wissenschaftliche Arbeiten (Publikationen, etc.)

Das Unternehmen gewinnt auf diese Weise Zugang zu den neuesten Forschungsergebnissen auf Gebieten seines Interesses, im Einzelfall bis hin zu deren Umsetzung in praxistaugliche Problemlösungen.
Den Wissensträgern in Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden wesentliche Einblicke in Praxisfelder geboten, die für ihre akademische Tätigkeit in Lehre und Forschung von Bedeutung sind. Oft trägt das Unternehmen hierbei nicht nur die Projektkosten, sondern zahlt auch eine persönliche Vergütung (im Rahmen von so genannten Consultancy-Verträgen). Für den wissenschaftlichen Nachwuchs eröffnet die Kooperation frühzeitige Erfahrungen der Unternehmenswelt.
Einige Unternehmen sehen in solchen, auf individuelle Wissensträger bezogenen Kooperationen explizit die Grundlage aller weiteren Beziehungen zur Wissenschaft bis hin zum Forschungsauftrag. Sie können sich so auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und minimieren das Risiko und damit auch die Kosten eigener Forschungsaktivitäten. Solche strategischen Partnerschaften bilden einen besonders geeigneten Rahmen, um dem Ablauf von Innovationsprozessen mit seiner kontinuierlichen Interaktion zwischen Grundlagen- und Anwendungsforschung und der Produktentwicklung gerecht zu werden. Sie erlauben bereits bei der Entwicklung auszuloten, welche Innovationspotentiale in einer Produkt- oder Dienstleistungsidee zu finden sind. Solche Open-Innovationen ermöglichen eine bewusste Ausschöpfung von Innovationspotentialen außerhalb des Unternehmens.

Die MTZ®stiftung lehnt sich in diesem Zusammenhang an die Zukunftsstrategie Forschung und Innovation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) an, die gesamte Wertschöpfungskette von Innovationen im Blick zu behalten - Vorfahrt für Wissenschaft, Forschung und Innovationen!
Es soll nicht nur geforscht werden, die Innovationen müssen auch verstärkt auf den Markt kommen. Forschungsergebnisse müssen in Produkte, Dienst-leistungen und Verfahren umgesetzt werden (optimale Ausnutzung des Transferpotentials wissenschaftlicher Erkenntnisse). Vielen MTZ®-Awardees mit ihrem Wissens-Potential ist dieser Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft bereits gelungen. Das erfüllt uns mit großem Stolz, zeigt es doch ganz konkret auf, wie in der in der Wertschöpfungskette innovative Forschungsansätzen zu praxistauglichen Problemlösungen – sprich Produkten wie Diagnostikverfahren, Medikamente, o.ä. – transferieren.
Die Marktfähigkeit der Produkte wird in zunehmendem Maße auch davon abhängen, dass bioethische Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Auch diesem Anspruch wird die Stiftungsarbeit in ihrem Gesamtkonzept gerecht.

(© Essay von Thomas und Monika Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der MTZstiftung, 31.01.2024)